Schlechte Wissenschaft!

Journalisten sind ja immer auf der Jagd nach einer guten Story. Das es dabei zu gewissen Ungenauigkeiten und Übertreibungen kommt ist bekannt. Das aber offensichtlicher Blödsinn als wissenschaftliche Nachricht verkauft wird, kommt seltener vor. Ausgerechnet Spiegel Online liefert ein Musterbeispiel mit dem Artikel

Darin wird behauptet, dass die Ureinwohner Amerikas eine Supernova im Jahre 1006 gesehen haben und diese aufgezeichnet haben. Die Supernova soll im Sternbild Wolf in der Nähe des Sternbildes Skorpions zu sehen gewesen sein . Woher man das weiß, wird nicht geschrieben, aber ein kurzer Blick in die Wikipedia klärt auf, dass diese Supernova wohl von den Chinesen detailliert beschrieben wurde. Nun wird in dem Artikel von einem Forscher berichtet, der eine Felszeichnung aus der entsprechenden Zeit entdeckt haben will, die diese Supernova zeigt und zwar deswegen, weil auf der Zeichnung neben einem hellen Stern auch ein Skorpion zu erkennen sein soll, Zitat:"Was mich besonders aufmerksam machte, war dass auf dem Stein nicht bloß ein besonders heller Stern auftauchte, sondern auch eine Darstellung eines Skorpions." Das klingt ja alles recht wissenschaftlich, scheint mir aber offensichtlicher Blödsinn zu sein. Warum? Einfach weil die Indianer, selbst wenn sie die Supernova gesehen hätten, bestimmt kein Skorpion neben den Stern gezeichnet hätten, den die Tierkreiszeichen der europäischen Astrologie (entwickelt im alten Babylon, siehe mal wieder Wikipedia) waren den Indianern ganz sicher nicht bekannt. Das ganze scheint daher großer Humbug zu sein, der jedoch durch die Weltpresse ging:

Ein sehr gutes Beispiel was für einen Unsinn manche Wissenschaftler behaupten können und trotzdem Journalisten finden, die dies ohne nachzudenken als seriöse Wissenschaft verkaufen. Aber Nachdenken ist heutzutage ohnehin aus der Mode gekommen.

Neuer Fingerabdruck leicht gemacht!

In der biometrischen Zukunft sollen wir uns ja überall statt mit Passwort einfach mit Fingerabdruck anmelden können. Doch was tun, wenn der eigene Fingerabdruck gehackt wurde, man diesen zur Identifizierung nicht mehr verwenden kann? Bei Passwörtern ist das kein Problem. Das alte Passwort wird gesperrt und ein Neues verwendet. Und bei Fingerabdrücken? Ebenfalls kein Problem! Der Chaos Computer Club zeigt wie man sich ganz einfach einen neuen Fingerabdruck machen kann:

Soviel zum Thema schöne neue Biometrie-Welt. Und wer glaubt, dass Biometriedaten so sicher verwahrt werden, dass obiges Szenario extrem unwahrscheinlich sei, der möge mal folgende Artikel über die wahnsinnige Sicherheit biometrischer Daten holländischer, aber auch deutscher und österreichischer Pässe lesen:


Schöne neue Welt! Ich geh mir dann schon mal eine Reihe Fingerabdrücke herstellen und mich vielleicht auch noch nach Kontaktlinsen mit Ersatz-Irisaufdruck erkundigen.

Papier falten

Immer wieder hört und liest man (z.B. hier), dass man ein Papier nicht mehr als siebenmal falten könnte. Wer auch immer diese Mär in die Welt gesetzt hat (in obigem Link wird z.B. der Brockhaus zitiert) liegt falsch. Gezeigt wurde dies 2001 von einer amerikanischen Schülerin, die nicht nur eine mathematische Gleichung für die Dicke von gefaltetem Papier hergeleitet, sondern auch eine 12-fache Faltung realisiert hat. Nachzulesen unter:

Handschrifterkennung mathematischer Formeln

Jeder der viele mathematische Formeln in den Computer eingeben muss weiß das es eine echte Qual ist. Mit der Maus ist es in allen Formeleditoren ein mühseliges Geklicke, und über die Tastatur ist es selbst mit der raffinierten Syntax von Latex noch sehr mühsam. Wäre es nicht genial, wenn man mathematische Formeln direkt handschriftlich, z.B. über ein Grafiktablett eingeben könnte und diese würden vom Computer automatisch erkannt und in Latex für den perfekten Ausdruck umgewandelt? Geht nicht, gibts nicht? Dachte ich auch, bis ich vom Infty Project gehört habe. Im Rahmen des Infty Project versucht ein Zusammenschluss vieler japanischer Universitäten die Probleme der automatisierten Erkennung gedruckter und handschriftlicher mathematischer Formeln zu lösen. Und der vom Infty Project entwickelte Infty Editor mit eingebauter Handschrifterkennung ist sogar kostenlos erhältlich. Begeistert habe ich ihn in der Version 2.0 getestet. Leider mit ernüchterndem Ergebnis. Die Handschrifterkennung des Infty Editors ist leider kaum brauchbar. Zwar konnte ich die Formeln nur über die Maus eingeben, aber selbst mit dem besten Grafiktablett dürfte die Erkennungsrate immer noch miserabel sein. Schade, also geht doch (noch) nicht. Aber es gibt noch andere Projekte, die zwar nicht unbedingt die direkte Wandlung in Latex versprechen, aber doch die Eingabe mathematischer oder auch chemischer Formeln erleichtern wollen. Eine gute Übersicht dazu gibt es im Physics Blog.

Bookmarks online verwalten

Um Bookmarks offline unter Windows zu verwalten gibt es ja das schöne
kostenlose Tool Bookmark-Manager (ich finde Inforce XE Bookmarks ein bisschen zu viel des Guten). Aber um eine vernünftige Onlinebookmarkverwaltung zu finden musste ich lange suchen. Schließlich habe ich den Onlinebookmarkmanager gefunden. Im Gegensatz zu Oneview ist er schnell, im Gegensatz zu ebiene bekommt man keinen Augenkrebs und im Gegensatz zu allen anderen kann man einen Teil oder alle der eigenen Bookmarks für alle öffentlich sichtbar stellen. Und daher könnt ihr ab sofort in meinem Blog hier unter Links/Meine Bookmarks meine gesammelten (derzeit über 600 Bookmarks) bewundern. Ach ja, fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass es für den Onlinebookmarkmanager ein Firefox-Plugin (funktioniert ab Firefox 1.5) zum synchronisieren der Bookmarks gibt und man es sogar in die personalisierte Google-Startseite einbinden kann. Und wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist und stattdessen zu den Social-Bookmarks-Anhängern von del.icio.us und Co. gehört, dem sei gesagt:
Social Bookmarks sind eine Erfindung des Teufels die einen nur dazu verleiten noch mehr Zeit im Internet zu verbringen! ;-)

Fehlende Organizer-Funktion in Sony-Handys

Hier eine Email von mir an Sony:
Hallo, ich habe seit neuestens ein T610 und versuche verzweifelt im Kalender einen regelmäßig wiederkehrenden Termin einzustellen, z.B. Treffen von Mo-Fr jede Woche um 14.00 Uhr. Die Funktion Organizer/Wecker/Wiederhol.-Alarm ist leider nicht ausreichend, da ich dort nur einen einzigen Alarm einstellen kann und ich mehrere wiederkehrende Termine jede Woche habe. Bei meinem uralten Siemens SL45 war es absolut kein Problem regelmäßige Termine einzustellen. Kann es sein, dass eine derartige Funktion bei Sony Ericsson Handys (auch den neuen wie K750i) generell nicht vorhanden ist (siehe auch http://www.se-world.info/thread144482.html)?
Das würde für mich das Handy als Organizer komplett unbrauchbar machen. Gibt es vielleicht ein Softwareupdate für die Kalenderfunktionen des T610?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Maier
Die Antwort von Sony darf ich aus presserechtlichen Gründen (sind solche Regelungen eigentlich legal?) hier nicht schreiben, aber ich denke aus meiner darauffolgenden Mail wird klar, was sie geschrieben haben:
Sehr geehrte Damen und Herren des Sony Ericsson Call Center,

Leider ist ihre Antwort nicht zufriedenstellend für mich.
Wenn ich einen Termin habe, der meinetwegen ein ganzes Jahr
5 Tage die Woche immer wiederkehrt, so könnte ich ihn zwar tatsächlich kopieren,
aber ich müßte 5*52 Wochen = 260 Mal auf kopieren drücken.
Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein?
Ist es das, was Sony Ericsson unter Benutzerfreundlichkeit versteht? Ich denke ehrlich gesagt, die Funktion für regelmäßig wiederkehrende Termine wurde von den Programmieren der Software für die Sony Ericsson Software schlicht vergessen. In jedem anderen modernen und sogar alten Handys (z.B. Siemens SL 45) ist diese Funktion vorhanden und daher denke ich, das es auch für die Programmierer von Sony Ericsson ein leichtes wäre diese Funktion nachzurüsten und als Update bereitzustellen. Ich wäre ihnen daher sehr verbunden, wenn sie die Programmierern darauf aufmerksam machen könnten, dass sie diese Funktion dringend in einer neuen Version der Software nachrüsten sollten.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Maier
Ich kann ein ganz schöner Nörgler und Querulant sein, oder? Aber damals (Januar 2006) hat mich diese fehlende Funktion echt aufgeregt. Weiß jemand ob man inzwischen regelmäßig wiederkehrende Termine im Organizer der allerneusten Sony-Handys eintragen kann? Aber eigentlich kann es mir inzwischen auch egal sein; mein Sony Erricson T610 hat vor kurzem eine irreparable, halbseitige Tastenlähmung bekommen und da bin ich einfach wieder auf mein altes Siemens S45 umgestiegen. Und um ehrlich zu sein: außer der längeren Akkulaufzeit des Sony Ericsson vermisse ich nichts!

Weltkarte des Glücks

Wo leben die Menschen am glücklichsten? Ein Artikel des immer wieder interessanten Morgenwelt-Magazins fasst die Ergebnisse einer Studie der Universität Leicester zusammen:
Ergebnis: Im Legoland sind die Menschen am glücklichsten ;-) !